💆🏼♀️ Übersicht
- Normwert: Dermatologen betonen, dass der Verlust von 50 bis 100 Haaren pro Tag vollkommen normal und nicht besorgniserregend ist. Falls dieser Wert über einen längeren Zeitraum überschritten wird, sollte man einen Arzt aufsuchen. [1]
- Bezeichnung: Als Haarausfall wird einerseits der permanente Verlust von Kopfhaaren bezeichnet, die in der Regel nicht mehr nachwachsen. Jedoch gibt es auch den reversiblen Haarverlust, der lediglich temporär ist. Die Fachbegriffe für Haarverlust lautet Alopezie. [2]
- Auftreten: Haarausfall kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern jeden Alters auftreten und vollkommen unterschiedliche Gründe haben.
- Häufigkeit: Schätzungen zufolge sollen bis zu 50 Prozent aller Frauen irgendwann in ihrem Leben einen vermehrtem Haarausfall feststellen können. [3]
- Ursachen: Stress, Hormonschwankungen, Medikamente und Krankheiten können unter anderem für Haarverlust verantwortlich sein. Häufiges Waschen, Färben und Frisieren kann hingegen nur den Abbruch der Haare begünstigen. [4]
- Folgen: Abhängig von der Art des Haarausfalls können die gesamten Kopfhaare oder nur der Scheitelbereich bei Frauen signifikant lichter werden. Eine vollständige Glatzenbildung ist bei Frauen im Gegensatz zu Männern sehr selten.
- Behandlung: Die Behandlung des Haarausfalls ist abhängig von der jeweiligen Art, der Ursache und des Stadiums. Daher sollte man bei Haarverlust eine schnellstmögliche Beratung bei einen Dermatologen erwägen.
🔎 Was sollte man über Haarausfall bei Frauen wissen?
Der Haarverlust bei Frauen kann auf sehr viele Gründe zurückgeführt werden und in diversen Formen auftreten. Besonders wenn der Haarausfall sehr stark und plötzlich folgt, wird er von vielen Frauen als schockierend wahrgenommen.
Um den ungewollten Verlust der Haare richtig zu behandeln, sollte man die genaue Ursache ermitteln. Doch zunächst kann es ganz ratsam sein, wenn man sich einige allgemeine Informationen zu Haarausfall bei Frauen aneignet. [
Die meisten Menschen denken nämlich, dass meistens Männer von Haarausfall betroffen sind. Jedoch sollen Schätzungen zufolge mehr als 50 Prozent aller Frauen irgendwann in ihrem Leben den vermehrten Ausfall ihrer Haare feststellen.
Prinzipiell ist der tägliche Verlust von 50 bis 100 einzelnen Haaren pro Tag vollkommen normal. Ein gewisser Haarverlust ist ein Teil des natürlichen Gleichgewichts, da die ausgefallenen Haare durch andere nachwachsende Haare ersetzt werden. [6]
Sollte dieses Gleichgewicht gestört werden, dann kommt es zu Haarausfall bei dem die Haare vermehrt ausfallen und viel weniger neue Haare nachwachsen. Der Fachbegriff für den übermäßigen Verlust von Haaren lautet „Alopezie“ oder „ Effluvium “.
Wer die Phasen des Haarwachstums genauer betrachtet, kann sich ein besseres Bild über das natürliche Gleichgewicht verschaffen, das sich durch ausfallende und wieder nachwachsende Haare kennzeichnet. [7]
Das Haar durchläuft drei Zyklen:
- Die Anagenphase (Wachstumsphase): In der Anagenphase bilden sich neue Haarfollikel, die das Wachstum neuer Haare ermöglichen. Etwa 80-90 Prozent aller Haare befinden sich in dieser Phase, die zwei bis sechs Jahre andauern kann.[8]
- Die Katagenphase (Übergangsphase): In dieser Phase, die nur zwei bis drei Wochen besteht, verkürzen sich die Haarfollikel und stoßen die Haare ab. [9]
- Die Telogenphase (Ruhephase): Sie dauert in der Regel zwei bis vier Monate und betrifft 10 bis 20 Prozent der gesamten Haare. Zum Ende der Telogenphase fallen die Haare aus. [10]
Welche Frauen sind am häufigsten von Haarausfall betroffen?
Grundsätzlich kann jede Frau oder jedes Mädchen in ihrem Leben von Haarausfall betroffen sein. Meistens sind jedoch folgende Personengruppen von Haarausfall bei Frauen betroffen: [11]
- Frauen, die gerade ein Kind bekommen haben
- Frauen, die eine Chemotherapie erhalten haben oder andere starke Medikamente einnehmen
- Frauen ab dem 40. Lebensjahr
- Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden
Woran erkennt man Haarausfall bei Frauen?
Oftmals hat man gar keinen übermäßiger Haarausfall, weswegen kein Grund zur Sorge besteht. Gerade wenn man sehr lange Haare hat, können einzelne ausgefallene Haare viel zahlreicher erscheinen als sie eigentlich sind.
Falls man jedoch vermutet, dass man an vermehrtem Haarausfall leidet, dann kann man die ausgefallenen Haare nachzählen und auf folgende Dinge achten: [
- täglich liegen in der Dusche sowie auf dem Boden, der Bürste und dem Kopfkissen plötzlich mehr ausgefallene Haare als gewohnt
- einige Stellen (wie z.B.: der Scheitel, hinter den Ohren) auf dem Kopf werden immer lichter und dünner
- die gesamte Haardichte nimmt signifikant ab
Sollten die folgenden Aussagen zutreffend sein, dann kann es sehr wahrscheinlich sein, dass ein übermäßiger Haarverlust vorliegt. Um sich Klarheit über die genaue Ursache zu verschaffen, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
🎭 Verschiedene Arten von Haarausfall bei Frauen
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Haarausfall, die wiederum auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Wenn man sich mit dem Thema Haarausfall bei Frauen beschäftigt, dann sollte man die verschiedenen Arten des Haarverlustes kennen.
Diffuser Haarverlust (Alopecia diffusa)
Bei diffusem Haarausfall sind keine einzelne Stellen am Kopf betroffen, sondern die Haare fallen relativ gleichmäßig verteilt aus. Daher werden die Haare auf dem gesamten Kopf zunehmend lichter.
Bevor man sich mit den Ursachen beschäftigt, sollte man wissen, dass diffuser Haarausfall bei Frauen sowie Männern in der Regel reversibel ist und geheilt werden kann.
Das Ausmaß des diffusen Haarverlustes hängt von der Ursache ab und sollte vor Beginn einer möglichen Therapie in einem ausgiebigen und umfangreichen Gespräch mit einem Arzt geklärt werden.
Die möglichen Ursachen von diffusem Haarausfall sind nämlich recht vielseitig: [13]
- einseitige Ernährungsweise (Eisenmangel, Vitaminmangel)
- Einnahme von bestimmten Medikamenten (Chemotherapie)
- Störungen der Schilddrüse (Unter- oder Überfunktion)
- psychischer und körperlicher Stress
- Stoffwechselstörungen
- Schuppenflechte
Erblich-bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)
Diese Art von Haarausfall tritt viel häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Etwa 60 bis 80 Prozent aller Männer sind von erblich-bedingtem Haarausfall betroffen, während die Zahl der Betroffenen bei Frauen lediglich 42 Prozent beträgt. [14]
Erste Symptome zeigen sich bei Frauen in der Regel erst im hohen Alter und äußern sich durch einen lichter werdenden Scheitel. Das Ausmaß des Haarausfalls ist von der genetischen Ausprägung abhängig.
Diese Art des Haarverlustes geht auf eine überempfindliche Reaktion der Haarfollikel auf das körpereigene Hormon DHT (Dihydrotesteron) zurück. Aus rein medizinischer Sicht ist bei androgenetischem Haarausfall eigentlich keine Behandlung nötig.
Doch viele Betroffene leiden sehr an dem Verlust ihrer Haare, weswegen sie die Anwendung diverser Mittel erwägen. Derzeit fehlen jedoch die nötigen wissenschaftlichen Beweise, die eine Wirksamkeit dieser Produkte beweisen.
Das Ausmaß der Überempfindlichkeit wird von der Genetik bestimmt und oftmals weiter vererbt. Die Überempfindlichkeit führt dazu, dass die Haarfollikel mit zu wenig Nährstoffen versorgt werden und schließlich verkümmern.
Da es sich bei DHT um ein männliches Hormon handelt, tritt erblich-bedingter Haarausfall bei Frauen erst im hohen Alter auf, weil sie bis dahin durch ihren Östrogenspiegel im Körper geschützt werden. [
Wenn der weibliche Hormonspiegel jedoch gestört wird oder im Alter sinkt, dann äußert sich der androgenetische Haarausfall bei den jeweiligen Betroffenen, was in der Regel frühestens nach dem 40. Lebensjahr der Fall ist.
Die möglichen Gründe für erblich-bedingten Haarausfall bei Frauen sind also:
- ein abnehmender Östgrogenspiegel
- eine Überempfindlichkeit der Haarfolllikel gegenüber DHT
Hormoneller Haarverlust
Hormoneller Haarausfall tritt bei den meisten Frauen relativ spät und am häufigsten nach dem 40. Lebensjahr ein. Der Grund für hormonellen Haarausfall bei Frauen wurde in diesem Ratgeber bereits bei erblich-bedingtem Haarverlust beschrieben.
Wer also in den Wechseljahren vermehrten Haarausfall feststellen sollte, kann dies meist mit dem sinkenden Östrogenspiegel und einer überempfindlichen Reaktion der Haarfollikel auf das männliche Geschlechtshormon DHT erklären.
Doch auch hormonelle Umstellungen wie zum Beispiel nach einer Schwangerschaft können den vorübergehenden Verlust der Haare bezwecken.
Haarausfall bei Frauen nach der Schwangerschaft
Bei einer Vielzahl von Frauen äußert sich in den ersten zwei bis sechs Monaten nach der Geburt ihres Kindes ein vermehrter Haarverlust. Diese Erscheinung ist in der Regel auf die Veränderung des Hormonspiegels nach einer Schwangerschaft zurückzuführen.
Hierbei kann die Stärke des Haarausfalls bei jeder Frau sehr unterschiedlich sein. Prinzipiell sollte man wissen, dass der Körper während einer Schwangerschaft größere Mengen an Östrogenen produziert.
Die gesteigerte Produktion des weiblichen Hormons sorgt zusätzlich für strahlende Haut sowie volles und glänzendes Haar. Nach der Geburt wird der Östrogenspiegel jedoch wieder auf ein Normalmaß reguliert. [
Dadurch fallen nicht nur die Haare aus, die ihren Wachstumszyklus beendet haben, sondern sämtliche Haare, die bereits während der Schwangerschaft hätten ausfallen sollen, aber aufgrund des hohen Östrogenspiegels geschützt wurden. [
Falls sich der Haarausfall nach etwa sechs Monaten nicht wieder normalisiert hat, sollte man sich an einen Arzt wenden. [
Einige Frauen stellen übrigens bereits während der Schwangerschaft Haarausfall fest, was in den meisten Fällen auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen ist. Schließlich hat der Körper einer Schwangeren einen erhöhten Nährstoffbedarf, der gedeckt werden muss. [
Falls man während der Schwangerschaft starken Haarausfall feststellen, dann sollte man sich dringend an einen Arzt wenden, um eine mangelnde Nährstoffversorgung des ungeborenen Kindes zu verhindern. [
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
Bei dieser seltenen Art von Haarausfall fallen die Haare an bestimmten Partien aus, die sich eindeutig als kahle Stellen abgrenzen lassen. Kreisrunder Haarausfall kann sowohl Frauen als auch Männern betreffen.
Bislang vermuten die meisten Mediziner, dass eine Autoimmunerkrankung die Ursache für Alopecia areata ist. Hierbei greifen die Abwehrzellen des Körpers nicht nur feindliche Eindringlinge wie Viren oder Bakterien, sondern auch gesunden Körperzellen an.
Diese Abwehrreaktion des Körpers löst bei dem Ursprung des Haares bzw. bei den Haarfollikeln eine Entzündung aus, sodass die Haare schließlich ausfallen.
Weitere mögliche Gründe für kreisrunden Haarausfall bei Frauen sollen unter anderem dauerhafte Stresssituationen oder bestimmte traumatische Ereignisse sein. Abgesehen davon besteht auch die Vermutung, dass diese Form von Haarausfall vererbbar ist. [16]
Wer an kreisrundem Haarausfall leidet, sollte sich an einen Dermatologen wenden und eine mögliche Behandlung abklären.
Die Zusammenfassung der möglichen Ursachen:
- Autoimmunerkrankung
- psychische Gründe (vermehrter Stress, traumatische Erlebnisse)
- Vererbung
Vernarbender Haarausfall (Alopecia cicatricalis)
Auch diese Form von Haarausfall ist relativ selten und umfasst mehrere Krankheitsbilder, die als mögliche Auslöser für die Vernarbungen gesehen werden können.
Der Verlauf dieser Krankheiten führt in der Regel zu einer vollständigen Zerstörung der Haarfollikel sowie der jeweiligen Hautpartien, sodass Narben entstehen und keine Haare an diesen Stellen mehr nachwachsen können.
Typische Symptome der Alopecia cicatricalis können Blasenbildungen, Juckreiz, Schuppen, Rötungen und Schwellungen sein. Außerdem sind häufig sehr eindeutige Veränderungen der Kopfhaut festzustellen. [16]
Zu den Ursachen für den vernarbenden Haarausfall zählen:
- Autoimmunerkrankungen
- bakterielle Infektionen
- Pilzerkrankungen
- Verbrennungen, Verletzungen oder Verätzungen der Kopfhaut
🧬 Was sind Ursachen des Haarverlustes bei Frauen?
Weshalb gerade Frauen den übermäßigen Verlust ihrer Haare feststellen können, lässt sich auf viele mögliche Ursachen zurückführen. Daher folgt nun eine Zusammenfassung der typischen Gründe: [17]
- Autoimmunerkankungen
- einseitige Ernährungsweise mit mangelhafter Versorgung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen
- Eintritt in die Wechseljahre
- die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B.: Chemotherapeutika, Beta-Blocker, Hormonblocker, Hormonderivate, Schilddrüsenpräparate)
- Infektionen mit Bakterien oder Viren (z.B.: Schuppenflechte, Ekzeme auf der Kopfhaut)
- Hormonumstellung nach einer Schwangerschaft
- Stoffwechselkrankheiten (z.B.: Diabetes)
- psychische Belastungen (z.B.: Stress, Trauer, Depressionen)
Falls keine der aufgelisteten Gründe zutrifft, dann kann eventuell ein erblich-bedingter Haarausfall bei Frauen bestehen. Bei dieser Form von Haarausfall reagieren die Haarfollikel sehr empfindlich auf das männliche Hormon DHT.
Obwohl es sich eigentlich um ein männliches Hormons handelt, kommt es auch im weiblichen Körper in relativ geringen Mengen vor. Die Überempfindlichkeit der Haarfollikel führt zu ihrem Verkümmeln und dem anschließenden Ausfall der Haare.
Bei Frauen äußert sich androgenetischer Haarausfall in der Regel erst ab dem 40 Lebensjahr, wenn der Körper in die Wechseljahre eintritt und der Östrogenspiegel signifikant abnimmt.
🩺 Was hilft gegen den ungewollten Haarausfall bei Frauen?
Die Therapie bzw. Behandlung des Haarausfalls bei Frauen ist von der jeweiligen Ursache abhängig. Daher sollte man sich an einen Dermatologen wenden, der sowohl die Ursache als auch die Art des Haarausfalls diagnostizieren kann.
Wer aufgrund von Stress oder hormonellen Veränderungen wie zum Beispiel nach einer Schwangerschaft an Haarausfall leidet, der benötigt in der Regel keine Behandlung, da der Verlust der Haare nur vorübergehend ist und sich von alleine einstellt.
Falls der ungewollte Haarausfall jedoch auf einer mangelhaften und einseitigen Ernährung beruht, sollte man die Einnahme von Vitaminpräparaten sowie eine Änderung der gewohnten Ernährungs- und Lebensweise in Erwägung ziehen.
Bei androgenetischem Haarausfall scheinen die Behandlungsmöglichkeiten recht umfangreich zu sein. Schließlich finden sich auf dem Markt zahlreiche Mittel, die den Haarausfall scheinbar stoppen sollen.
Doch ein Großteil dieser Mittel sei nicht gerade überzeugend. Vielmehr würden die meisten Hersteller nur die Hoffnungen von Betroffenen für die Vermarktung und den Verkauf ihrer Produkte nutzen. [18]
Laut dem Dermatologen Prof. Hans Wolff von der LMU München seien nur zwei Methoden hilfreich im Hinblick auf Haarausfall bei Frauen. Nämlich die äußerliche Anwendung einer zweiprozentigen Minoxidil-Lösung oder die Einnahme von Antiandrogenen.
Man sollte jedoch bedenken, dass Frauen mit Kinderwunsch und natürlich Schwangere von Präparaten wie Minoxidil oder Antiandrogenen unbedingt absehen sollten.
Außerdem können die meisten Fachärzte nicht voraussagen, ob eine Therapie mit diesen Mitteln tatsächlich zum gewünschten Erfolg verhelfen kann. Meistens sei Geduld gefragt, da solche Präparate erst nach mehreren Wochen oder Monaten wirken sollen. [19]
Darüber hinaus sei der frühzeitige Beginn einer Behandlung entscheidend für den Erfolg. Je früher man gegen den Haarausfall vorgeht, desto besser seien die Erfolgschancen. Das Absetzen dieser Mittel soll dazu führen, dass der Haarverlust erneut auftritt. [19]
Übrigens kann das häufige Frisieren mit Hitze und Chemikalien in Form von Stylingprodukten zum Abbrechen der Haare führen. Sollte man ohnehin schon an Haarausfall leiden, dann wird die Haardichte dadurch zusätzlich verringert.
Antiandrogene (Hormonpräparate)
Hierunter fallen unter anderem die Wirkstoffe Cyproteronacetat, Chlormadinon, Dienogest, Drospirenon und Spironolacton. Diese Antiandrogene sollen gegen erblich-bedingten Haarausfall bei Frauen helfen. [19]
Jedoch handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente, die lediglich Frauen mit Vermännlichungserscheinungen verschrieben werden. Diese Mittel werden meistens zusätzlich mit empfängnisverhütenden Östrogenen wie Ethinylestradiol kombiniert. [19]
Die Einnahme von Antiandrogenen erfolgt oral. Die Nebenwirkungen von Antiandrogenen können wie bei anderen Hormontherapien sehr verheerend sein, weswegen man sich gut von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen sollte. [
Minoxidil
Minoxidil ist für seine blutdrucksenkende Eigenschaft bekannt und sollte als zweiprozentige Lösung zwei Mal pro Tag auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Dadurch soll sich das Fortschreiten des Haarausfalls wohl verbessern. [21]
Viele Anwender von Minoxidil sollen in den ersten Wochen nach Beginn der Therapie einen starken Haarausfall feststellen können, der sich jedoch danach wieder einstellen müsste. [21]
Vitaminpräparate
Wer an Haarausfall leidet, der auf den Mangel von Nährstoffen beruht, der kann die Einnahme von Vitaminpräparaten erwägen. Jedoch sind Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für eine ausgewogene und gesunde Ernährung.
Daher sollte man vor der Einnahme von Vitaminpräparaten ebenfalls seine Ernährung umstellen, um langfristig eine Mangelerscheinung im Körper zu vermeiden. Die folgenden Vitamine und Spurenelemente sind besonders vorteilhaft für die Haare.
- Biotin: Biotin gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist wasserlöslich. Vielen ist es auch als Vitamin H bekannt, da es bedeutsam für die Haare ist und zur Umwandlung von Nährstoffen in Energie beiträgt. [22]
- Eisen: Im Körper wird es für die Produktion von Hämoglobin benötigt, das den Sauerstoff zu den gesamten Zellen im Körper transportiert und wichtig für das Wachstum sowie die Reparatur von Zellen ist. Ein Eisenmangel geht häufig mit Haarausfall einher. [23]
-
Vitamin C: Als Antioxidans kann Vitamin C vor oxidativem Stress durch freie Radikale schützen. Zudem ist das Vitamin an der Produktion von Kollagen beteiligt, das ein wichtiger Bestandteil der Haarstruktur ist. [
24 ] -
Vitamin E: Laut einer Studie soll Vitamin E das Haarwachstum bei Menschen mit Haarausfall begünstigen können. Außerdem ist Vitamin E ebenso ein Antioxidans, das den oxidativen Stress in der Kopfhaut reduzieren soll. [
25 ,26 ] -
Zink: Das Spurenelement soll an dem Wachstum sowie an der Reparatur vom Haargewebe beteiligt sein. Außerdem reguliert Zink die Talgdrüsen der Kopfhaut, was für das richtige Funktionieren der Haarfollikel sehr wichtig sein soll. [
27 ,28 ]
Regaine
Bei Regaine handelt es sich um ein sehr bekanntes Präparat, das in Form einer Lösung oder eines Shampoos erhältlich ist und bei hormonbedingtem Haarausfall bei Frauen helfen soll.
Die Produkte gehen auf das Unternehmen McNeil Consumer Healthcare zurück und sind rezeptfrei in Apotheken, einigen Discountern sowie im Internet erhältlich.
Haartransplantation
Wenn keine Präparate gegen den Haarverlust helfen sollten, dann kann man sich über die Transplantation von Haaren erkundigen. Hierbei werden kleine Partien der Kopfhaut samt Haarfollikeln von dem Hinterkopf abgenommen. [
Die Haarwurzeln werden direkt in die kahlen Stellen des Kopfes eingepflanzt. Als Voraussetzung für die Haartransplantation müssen unbedingt genügend Haarwurzeln vorhanden sein. [
Bei großen kahlen Stellen kann es deswegen recht schwierig werden, genügend Haare für die Transplantation auswendig zu machen. Infektionen wie Follikulitis oder der sogenannte Schockverlust gehören zu den möglichen Nebenwirkungen einer Haartransplantation. [
Bei letzterem fallen die transplantierten Haare aus, was recht ärgerlich ist. Gerade wenn man bedenkt, dass eine Haartransplantation in der Regel sehr kostspielig ist. [
PRP-Therapie
Die PRP-Therapie ist auch als Eigenblutbehandlung bekannt und erfolgt durch die Injektion von proteinreichem Plasma (PRP), sodass das Haarwuchstum scheinbar signifikant erhöht werden soll.
Das Plasma wird aus dem entnommenen Blut des Patienten hergestellt, indem das Blut zentrifugiert wird. Im Anschluss wird das Plasma mit einer feinen Nadel in die Kopfhaut injiziert.
Dadurch sollen verkümmernde Haarwurzeln vermeintlich wiederbelebt werden. Die Voraussetzung hierfür ist, dass der Haarausfall nicht auf die Einnahme von Medikamenten oder Krankheiten beruht.
Die Eigenblutbehandlung soll die Kopfhaut direkt mit Nährstoffen versorgen und dadurch das Haarwachstum anregen.
Sie kann entweder alleine oder in Kombination mit einer Haartransplantation angewandt werden, um die Anwachsrate der transplantierten Haarfollikel zu erhöhen. [30]
Für nähere Informationen zur PRP-Therapie kann man sich auf die Webseite des Beethoven Klinikums in Köln bewegen. [
🤔 Helfen Hausmittel gegen Haarausfall bei Frauen?
Viele Menschen nutzen gerne Hausmittel, um gegen bestimmte Krankheiten, Verletzungen oder Beschwerden vorzugehen. Auf den Haaren angewendet können Hausmittel durchaus die Durchblutung anregen und das Haar viel geschmeidiger machen.
Jedoch können Hausmittel in der Regel nicht mehr helfen, wenn die Haarwurzeln bereits ausgestorben sind. Wer dennoch gerne natürliche Mittel ausprobieren möchte, der kann eine Therapie mit Hausmitteln vornehmen.
Da eine frühstmögliche Behandlung des Haarausfalls sehr entscheidend für die Erfolgschancen ist, sollte man jedoch sein Vorgehen hinsichtlich des Haarausfalls mit einem Dermatologen besprechen.
Vielleicht kann die Behandlung mit natürlichen Mitteln nämlich zusätzlich zu einer anderen Therapie erfolgen, wodurch der Haarausfall unter Umständen besser eingedämmt werden kann.
Prinzipiell sollte man sich von der alleinigen Anwendung von Hausmitteln keine garantierte Wirkung gegen den Haarausfall, sondern viel mehr eine intensive Haarpflege erhoffen.
Aloe Vera
Als feuchtigkeitsspendende Pflanze soll Aloe Vera optimal gegen Juckreiz, Rötungen und Entzündungen angewendet werden können. Außerdem weist Aloe Vera eine alkalische Eigenschaft auf, die für die Regulierung des pH-Wertes auf der Kopfhaut wichtig ist.
Die Anwendung von Aloe Vera kann innerlich oder äußerlich erfolgen, da die Pflanze sowohl als trinkbarer Saft als auch als pflegendes Gel erhältlich ist. Die äußerliche Anwendung des Gels sollte drei Mal wöchentlich durch eine Kopfhautmassage erfolgen.
Nach der Massage sollte das Gel mehrere Stunden einwirken bevor es mit lauwarmen Wasser ausgewaschen wird. Sollte man sich für die innerliche Einnahme entscheiden, dann kann stattdessen ein Esslöffel des Saftes eingenommen werden. [32]
Arganöl
Das wertvolle Öl aus Marroko zeichnet sich durch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäure aus, weswegen eine Kopfhautmassage mit Arganöl sehr sinnvoll sein kann, um die Durchblutung anzuregen.
Außerdem soll die feuchtigkeitsspendende und antibakterielle Eigenschaft des Arganöles gegen Irritationen sowie Juckreiz helfen. Darüber hinaus sorgt Arganöl für spürbar glänzendere und weichere Haare. [33]
Brennnesseln
Die Pflanze enthält unter anderem Calzium, Eisen, Kalium, Vitamin B1, B5, C, D und Vitamin E, weswegen sie die Haarwurzeln optimal mit Nährstoffen versorgen und die Kopfhautdurchblutung anregen soll.
Hierfür kann man die Brennnesseln einfach als Haarkur oder Haarwasser gleichmäßig auf der Kopfhaut verteilen und einmassieren. [33]
Bier
Da Bier besonders reich an Vitamin B ist, soll es bei äußerlicher Anwendung als Haarspülung sehr effektiv sein, um die Haarwurzeln mit Nährstoffen zu versorgen und irritierte Kopfhaut zu beruhigen.
Kaffee
Da Kaffee bzw. Kaffeesatz sehr reich an Koffein ist, soll eine sanfte Massage der Kopfhaut sehr empfehlenswert sein, um die Haarwurzeln zu stimulieren. Außerdem soll die Massage zusätzlich die Durchblutung der Kopfhaut anregen.
Die Haarspülung aus Kaffee sollte etwa zehn bis fünfzehn Minuten einwirken und zum Schluss gründlich ausgespült werden. Die Behandlung mit Kaffee kann bei jeder Haarwäsche erfolgen. [34]
Kokosöl
Kokosöl zeichnet sich durch seine antibakterielle Eigenschaft aus, die gegen Bakterien sowie eine Übersäuerung der Kopfhaut wirken soll. [35]
Hierfür kann man das Kokosöl einfach in die Kopfhaut einmassieren und über Nacht oder zumindest für mehrere Stunden einwirken lassen. Diese Haarkur soll nicht nur die Kopfhaut beruhigen, sondern auch für glänzendere Haare sorgen.
🤷🏻♀️ Wie kann man als Frau mit Haarausfall umgehen?
Neben Beratungen bei einem Arzt kann man sich auch an seinen Friseur wenden, um besser mit dem Haarausfall umzugehen und eventuell Möglichkeiten zu finden, um den Verlust der Haare besser zu kaschieren.
Doch man sollte niemals vergessen, dass Äußerlichkeiten im Leben nicht entscheidend und sowieso vergänglich sind. Viele Frauen mit Haarausfall empfinden den Austausch mit anderen Betroffenen als sehr hilfreich, um mit dem Haarausfall besser umzugehen.
Schließlich kann man sich beispielsweise in speziellen Foren über den Haarverlust austauschen und sich gegenseitig motivieren. In der heutigen Zeit stehen deswegen immer mehr Frauen selbstbewusst zu ihrem Haarverlust.
Wer den Verlust seiner Haare lieber ein wenig kaschieren will, der kann dies natürlich auch tun. Die folgenden Tipps sollen zeigen, wie man seine Haare voller wirken lassen und ihnen etwas Gutes tun kann.
- Ausgiebige Kopfmassagen sind nicht nur entspannend, sondern können auch die Durchblutung anregen und die Haarfollikel stimulieren. Dies soll in gewisser Weise das Haarwachstum begünstigen können.
- Durch die Anwendung eines Shampoos gegen Haarausfall, das frei von Silikonen, Sulfaten und Parabenen ist, kann man seine Haare bei den regelmäßigen Haarwäschen spürbar schonen und weitergehend vor Schäden bewahren.
- Mit dem richtigen Haarschnitt kann man seine Haare um einiges voller wirken lassen. Durch einen Stufenschnitt werden den Haaren beispielsweise mehr Schichten zugefügt, wodurch sie insgesamt dicker wirken.
- Wer einen neuen Look probieren möchte, der kann sich bei einem Friseur einige Strähnen färben lassen. Die Strähnen sollten einige Nuancen heller als die eigene Haarfarbe sein, damit sie dem Haar als sogenannte Highlights mehr Fülle verleihen.
- Durch hilfreiche Produkte wie zum Beispiel Volumenpuder kann man einem Stufenschnitt unterstützen und für noch mehr Volumen sorgen. Von der Anwendung von Haarspray oder -schaum sollte man zugunsten seiner Haargesundheit lieber absehen.
- Wenn die kahlen Stellen sehr groß sein sollten, dann greifen viele Betroffene auch zu Perücken oder Kopfbedeckungen. Letzteres kann man sogar ideal mit der Kleidung kombinieren und farblich darauf abstimmen.
✍🏻 Fazit
Haarausfall ist für die meisten betroffenen Frauen sehr belastend und störend. Dennoch sollte man stets Ruhe bewahren und sich im ersten Schritt immer an einen Arzt wenden, der die genaue Ursache des Haarverlustes ermitteln kann.
Wenn man den Grund für die vermehrt ausfallenden Haare kennt, dann kann man mögliche Behandlungen besser erwägen, obwohl viele Mittel gegen Haarausfall nicht unbedingt das erfüllen, was sie versprechen.
In vielen Fällen kann der Haarverlust jedoch problemlos behandelt werden, da er beispielsweise lediglich auf eine einseitige Ernährung oder häufige Stresssituationen zurückzuführen ist.
Durch einige hilfreiche Tipps und Tricks kann man den Verlust der Haare sogar gekonnt kaschieren.
Und wenn man bedenkt, dass schätzungsweise über 50 Prozent aller Frauen irgendwann in ihrem Leben einen übermäßigen Haarausfall feststellen, dann sollte man sich definitiv nicht allzu unwohl fühlen und optimistisch sein.